Die Lernstrategie ist die Art und Weise, wie der Schüler sein Lernen steuert, und basiert auf seiner Kenntnis der eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten, der Kenntnis der von ihm zu erfüllenden Bildungsaufgaben , der Fähigkeit, neues Wissen zu erwerben, zu verbinden und anzuwenden, sowie dem erforderlichen Vorwissen und Kenntnis des Zwecks und des Werts der Nutzung neuen Wissens. Während des Studiums sollten Sie Folgendes beachten:
- Ortsgewohnheiten - Festlegen eines festen Lernortes
- Zeitgewohnheiten - vorgeplantes tägliches und wöchentliches Lernen nach dem Fächerplan in der Schule
- Lerngewohnheiten im Unterricht
Lernphasen sollten 30 bis 40 Minuten dauern (bis zu 60 Minuten in der Oberstufe), Pausen 5 bis 10 Minuten (nicht länger, um den nötigen Lernschwung nicht zu verlieren). Die Pause sollte für Bewegung und Entspannung genutzt werden.
Inhalt
Klassifikation
- Kognitive Strategien dienen dabei hauptsächlich der Erarbeitung, Strukturierung und Nutzung von Wissen
- Wiederholungsstrategien dienen dazu, Wissen, im Arbeitsgedächtnis aktiv zu halten und so die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass die Informationen in das Langzeitgedächtnis überführt werden können
- Elaborationsstrategien sollen bereits vorhandenes Vorwissen über einen Gegenstandsbereich aktivieren und neues Wissen mit diesem zu verknüpfen
- Selbstregulationsstrategien beziehen sich auf die situations- und aufgabenangemessene Steuerung der Lernprozesse
- Organisationsstrategien sollen helfen, innerhalb eines neuen Wissensbereiches Ordnungsbeziehungen herauszuarbeiten, um sich so ein kohärentes Bild vom Thema aufzubauen
Aneignung
Der Erwerb von Lernstrategien und -kompetenzen ist ein Entwicklungsprozess, der drei Stufen durchläuft:
Metakognition
impliziert kognitive Prozesse über unsere eigenen kognitiven Prozesse. Es umfasst drei Stufen:
- Die eigenen Lernfähigkeiten kennen
- Selbstbeobachtung/Selbstkontrolle des eigenen Lernfortschritts in Richtung Ziel und Erfolgsbewertung am Ende des Lernens
- Selbstregulierung des Lernprozesses durch Änderung der Vorgehensweise bei Schwierigkeiten bei der Zielerreichung
Lernfähigkeiten
- Die Fähigkeit des schnellen und genauen Lesens mit Verständnis (Auswahl wesentlicher Teile des Inhalts und Zusammenfassung in sinnvollen Sätzen).
- Aktives Hören von Vorlesungen und Anfertigen von Notizen während des Unterrichts und Ergänzung von Notizen durch eigenständiges Lernen.
- Die Fähigkeit, Wissenstests zu lösen.
- Die Fähigkeit, mit Lampenfieber umzugehen.
- Management der für das Studium benötigten Zeit (Studien- und Erholungsplanung).
- Effektives abwechselndes Lernen und Wiederholen.
- Effektive Aufteilung größerer Materialeinheiten in kleinere sinnvolle Teile.
- Sinnvolle Beziehungen zwischen neuen Informationen entdecken und diese mit Vorwissen in Beziehung setzen.
- Neue Inhalte in eigenen Worten wiedergeben, sich auf die beschriebenen Phänomene und mögliche praktische Anwendungen vorbereiten.
- Fragen stellen, Probleme aufwerfen und versuchen, sie zu lösen.
Kognitive Stil
Dieser hängt mehr von angeborenen Eigenschaften ab. Wir unterscheiden folgende bipolare Stile:
- nachdenklich versus impulsiv
- kontextabhängig versus kontextunabhängig
- rechtshemisphärisch versus linkshemisphärisch
Literatur
- C. Artelt, B. Moschner: Lernstrategien und Metakognition. Implikationen für Forschung und Praxis. Waxmann, Münster 2005, ISBN 3-8309-1514-4.
- H. F. Friedrich, H. Mandl: Lern- und Denkstrategien – ein Problemaufriß. In: H. F. Friedrich, H. Mandl (Hrsg.): Lern- und Denkstrategien. Analyse und Intervention. Hogrefe, Göttingen 1992, S. 3–54.
- PY. Martin, T. Nicolaisen: Lernstrategien fördern – Modelle und Praxisszenarien. Beltz Juventa, Weinheim, 2015, ISBN 978-3-7799-3253-6.
- Ch. Metzger: Lern- und Arbeitsstrategien : Ein Fachbuch für Studierende. WLI-Hochschule. Cornelsen, Berlin 2015, ISBN 978-3-06-027936-4.
- H. Esselborn-Krumbiegel: Leichter lernen: Strategien für Prüfung und Examen. (= UTB; Bd. 2755) 2., überarb. Aufl., F. Schöningh Verl., Paderborn 2007, ISBN 978-3-8252-2755-5.
- K.-P. Wild: Lernstrategien im Studium. Waxmann, Münster 2000, ISBN 3-89325-791-8.
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