G.
Einecke: Bildimpulse
- Bildergeschichten - Jg. 5 – 7
A) Bildimpuls: Rätselbilder
Anregung
zu Geschichten
-
im Sinne der Reizwortgeschichten
-
als Phantasiegeschichten
-
Ansatz bei einem Bild oder bei einer Kombination von 2, 3 Bildern
- Ideenreichtum und zugleich passende Verarbeitung
der Bildidee
B)
Bildimpuls: Apparate
Anregung
zum Beschreiben und Erzählen
-
zunächst den Bildinhalt („Streich“) in eine Geschichte einbauen
-
dann die Frage: Wie hat das funktioniert? - genaue Beschreibung
a)
der Konstruktion, b) des Vorgangs, wie die Konstruktion funktioniert
-
schließlich ggf.: Erfindung eigener Konstruktionen
C) Bildimpulse: Metamorphosen
- passend zur Bildentwicklung eine Geschichte
konstruieren
- einen Alltagsgegenstand nehmen und ihn schrittweise
verändern
- ggf. heute dazu mit Morphing-Software einen
Ausgangs- und einen Zielgegenstand
definieren
und dann morphen lassen
- dazu jeweils beschreiben und erzählen
D) Bildimpuls:
Alltagssituationen
Anregung zum Beschreiben und Erzählen
- Bilder, die Handlungen, Situationen, Personen
einfangen
- dazu erzählen
- Motive erörtern
- selbst Bilder aus Zeitungen und Zeitschriften
sammeln
E) Bildimpulse: Spannungskerne
(A)
(B)
- die Geschichte auf Situation A hin aufbauen, aber
die Lösung noch zurückhalten = Spannung erzeugen →
- den Konflikthöhepunkt in B als dynamische Szene
ausgestalten (mit wörtlicher Rede, Gefühlen, Handlungen im Detail…) →
- den Ausgang mit einer klärenden Lösung gestalten
+ selbst zwei Stationen einer solchen (Konflikt-)
Geschichte zeichnen und von Mitschülern in Texte umsetzen lassen
F) Bildergeschichten:
Anregung zum Erzählen
- die in der Bilderserie enthaltene Geschichte in
eine mündliche/schriftliche Erzählung umsetzten
- dabei den Bildablauf auf Dramaturgie und
Spannungsentwicklung beobachten
-
ggf. den Schülerinnen und Schülern bei der Präsentation die Bilder umstellen,
so dass sie den eigentlichen Hergang rekonstruieren müssen
- ggf. ein Bild weglassen; die Schülerinnen und Schüler
müssten zu der Lücke ein eigenes Bild zeichnen und / oder die Lücke beim Erzählen
schließen
- Vorsicht: die Schülerinnen und Schüler müssen
lernen zu unterscheiden:
a) die Beschreibung
der vorliegenden Bilder und ihrer Abfolge (im Präsens)
b) die Erzählung
mit den Inhalten der Bilder in einer Geschichte (im Vergangenheitstempus)
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Kriterien der Textsorten:
▪
„Bildimpulse“ - als Gesprächs-,
Erzähl- und Schreibanlässe - mit großem Spielraum für Phantasie und
Ideenentwicklung
▪
„Bildergeschichten“ im
Gegensatz zur Bildbeschreibung: Erzählung im Präteritum (mündlich auch
Perfekt), Erzählung aus einer gewählten Perspektive als Ich-Erzählung oder
Er-/Sie-Erzählung, Erzählung mit darstellenden, ausweitenden Mitteln der
Situierung, Spannungsgestaltung, Figurengestaltung, Redemitteln...
▪
Bilderzählung: Erzählen nach Erzählschritten,
die durch die Einzelbilder vorgegeben sind - Ausgestaltung der Einzelbilder und
Verknüpfung zwischen den Bildern
▪
selbständige „Übersetzung“:
Erzählung nach Vorlage für andere
▪
ohne die Bilder nachvollziehbar
▪
Erzählplan: Ausgangssituation -
Auslöser - Handlung - Ergebnis o.ä.
▪
erschließendes Entfalten und Ergänzen:
Gestik, Mimik, Motive, Gefühle, Bildzwischenräume, Geräusche ...
▪
Steigerung in der Komplexität:
Handlung - Motive - psychologische Erklärung - ironisch-witzige Darstellung...
Ziele / Übungen:
▪
vom mündlichen zum schriftlichen
Erzählen
▪
von den Stationen zum Ablauf
▪
Bildlücken füllen
▪
Erzähltempus: Präteritum (schriftl.)
▪
wörtl. Rede
▪
Erfinden einer Überschrift
▪
Gedanken und Gefühle, Gründe und
Absichten
▪
Wortschatzübungen: Tätigkeiten,
Gefühle, Mimik, Aussehen, Umstände
Varianten der Darstellung:
neutrales
Erzählen = Außensicht im Überblickswissen, ohne Erzählerkommentar und
Wendung an den Zuhörer
auktoriales
Erzählen = Außensicht im Überblickswissen, mit Erzählerkommentar: z.B.
Wertungen, Urteile...
personales
Erzählen = Erzählen aus der Perspektive einer auftretenden Figur mit ihrem
eingeschränkten Wissen und unter Ausdruck der Gefühle und Gedanken, die der
Figur eigen sind (innerer Monolog,
1.
Pers. Prät. - erlebte Rede, 3. Pers. Prät. „Was würde der Vater wohl
sagen?“ ergänzbar: „dachte sie“)
Szenische
Darstellung im Dialog / Hörspiel = auf einen Erzähler verzichten, alle
Informationen müssen im Dialog untergebracht werden
Methodische Varianten:
Weglassen
des Schlusses
Verändern
der Bildfolge
Umkehrung
der Erzählfolge gegenüber der Bildfolge (z.B. vom Schluss ausgehen, dann
analytisch zum Anfang kommen)
Fortsetzung
einer Bildergeschichte
Bildergeschichten
selber herstellen
Comics
und Karikaturen als Sprechanlässe
Einzelbilder als Bildimpulse für das
Erzählen oder Problematisieren
(z.T. nach: K. Gerth,
s.u.)
Beispiel für eine Klassenarbeit:
Bildergeschichte Jg. 6 - s. dort
Visuelle
Sprechanlässe:
Albrecht,
D.: Curriculumelemente für den Deutschunterricht im 5./6. Schuljahr. Kap.1.
Weinheim: Beltz
Einecke,
Günther: Schüler sehen und sprechen. H. 1 u. 2. Stuttgart: Metzler 1979 =
Bilder A-D und F
Gerth,
Klaus: Bildergeschichten. Und: Lehrerbegleitheft. Hannover: Schroedel 1972
Grünewald,
Dietrich: Comics - Kitsch oder Kunst?. Weinheim: Beltz
Ders.:
Karikatur im Unterricht. ebd.
Merkle,
Bernd: Bildergeschichten. Stuttgart: Klett
Neuhoff,
Rolf: Bildgeschichten. Paderborn: Schöningh 1968
Watzke,
Oswald (Hrsg.): Bildergeschichten und Comics in der Sekundarstufe I. Donauwörth:
Auer 1981
Weber,
Hajo: Die Sprache der Bilder. Mülheim: Verlag a.d.Ruhr
e.o.plauen:
Vater-Sohn-Geschichten
Inspektor
Sniff-Geschichten als Anlässe für die Inszenierung detektivischer Teamarbeit
(bei Einecke, s.o.)
E
= Jünger Diatransparente Nr. 9101 „Soll ich oder soll ich nicht? – Wasser
vom Balkon“ © Jünger Verlag Offenbach – Fft./M.
Links:
http://www.deutsch-digital.de/bildergeschichte.phtml
http://www.kidsville.de/schauspiel/mitgemacht.php?id=1
©
G. Einecke - www.fachdidaktik-einecke.de