Expertenpuzzle
Methode: schülerorientiertes Verfahren – „Lernen durch Lehren“
Ziel: zu einem gemeinsamen Sachverhalt/Problem aus unterschiedlichen
Perspektiven Wissen einholen und dann als Experten Wissen vermitteln,
austauschen und miteinander (aus)wertend verhandeln
Effekt: divergentes Denken fördern - Positionen differenzieren - Wissen
selbständig aneignen
z.B.
für 16 Schülerinnen und Schüler in einem Kurs →
4 Vierer-Gruppen
(i.d.R. quadratische Zahl - bei mehr
Schülerinnen und Schülern: Themen doppelt besetzen oder Beobachter einsetzen -
bei Doppelstunde auch längere Phasen – ggf. von vornherein auch nur mit drei
Texten arbeiten, also ein Thema auf jeden Fall doppelt besetzen- etc.: viele
Varianten denkbar)
0.
Plenum: ein
Ausgangsproblem, eine Ausgangsfrage aus den Vorstunden als Rahmenthema für alle
Schülerinnen und Schüler
1.
Runde: 4 Expertengruppen mit je 4 Teilnehmern bilden: A - D
die Expertengruppen setzen sich nach
freier Wahl oder nach Zuordnung durch die Lehrperson;
jede Expertengruppe erhält eine andere
Arbeitsgrundlage / einen anderen Text - innerhalb der Gruppe aber jeder
dasselbe – Textumfang in der Einzelstunde je nach Schwierigkeitsgrad ca. 1 DIN
A4-Seite;
1. sorgfältige
Textlektüre in Einzelarbeit / still / mit dem Stift – je nach Text ca. 5’-
10’
2. kurze
Verständnissicherung im Gespräch in der Gruppe ►ggf. knapper Stichwortzettel / Karte
über die zentralen Informationen für die folgende Vermittlung: max. 10-12
Wörter als Stichworte für einen mündlichen Vortrag! – ca. 5’
- in
einer Doppelstunde ggf. möglich:
• längerer,
schwierigerer Text (2 DIN A4-Seiten) mit Methoden der Arbeit am Text
• Entwicklung
von Kontrollfragen zur Überprüfung des Wissenszuwachses nach der Vermittlung
(s.u.)
- bei
schwierigem Text für eine Einzelstunde:
ggf. Lektüre des Textes in der vorbereitenden Hausaufgabe
- ein
Fixieren der Leseergebnisse auf Folie bietet sich nicht an, da eine
Präsentation im Plenum nicht vorgesehen ist
2.
Runde: Mischung neuer 4 Gruppen: I – IV (Puzzeln)
in jeder
Gruppe sitzt je ein Experte aus A – D;
3. 4
kurze Lehrvorträge der 4 Experten über die Informationen aus ihrem
jeweiligen Text für die 3 Zuhörer; es ist zu entscheiden, ob sich die Zuhörer
Notizen machen – je ca. 2 – 3’
4. kurze
Erörterung der verschiedenen Positionen oder Informationen zum selben
Rahmenthema: Gleiches und Verschiedenes, das Neue, Beziehungen zwischen den 4
verschiedenen Teilperspektiven, Konsequenzen… – 5’ - 10’
3.
Plenumsgespräch:
● in einer Doppelstunde ggf. zunächst Nutzung der
Kontrollfragen zur Überprüfung, ob die Vermittlung in den gemischten Gruppen
gelungen ist: die Expertengruppe zu einem Text wendet sich dazu mit den
Kontrollfragen (s.o.) an das Plenum
5. Zusammenschau und Verarbeitung im Plenum unter der übergeordneten
Fragestellung (s.o.: 0.); Nutzung einer integrierenden oder weiterführenden
Fragestellung auf der Basis der neuen Kenntnisse – i.d.R. aber keine erneute
Präsentation der Textinformationen, also keine überflüssige Wiederholung! –
allenfalls Einbringen der Erörterungsaspekte aus dem 4. Schritt - Vertiefung / Vernetzung / Konsequenzen für den weiteren Unterricht – ca. 10’
Beispiel: das Problem „Die literarische Wertung des gelesenen
Romans“
Gruppen A – D:
A) Rezension „Süddeutsche Zeitung“
B) Rezension „Die Zeit“
C) Rezension „www.berlinonline.de/kultur/lesen/belle/.html/autor.html“
D) Rezension „www.dradio.de/literatur/buechermarkt/index.html“
© G. Einecke -
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