"Fishbowl" (auch Innen-/Außenkreis-Methode) ist eine Form des Dialogs, die bei Diskussionen mit vielen Teilnehmern eingesetzt wird. Der Vorteil besteht darin, dass sich die gesamte Gruppe dem Gespräch beteiligen kann.
Fishbowl-Gespräche (auch: Gesprächslabor) werden manchmal auch bei partizipativen Veranstaltungen wie Unkonferenzen eingesetzt.
Ablauf
Wie bei der Podiumsdiskussion ist die Diskussionsrunde überschaubar, da immer nur eine kleine Anzahl von Teilnehmern gleichzeitig diskutieren kann. Themen werden dadurch fokussiert und verdichtet.
- Eine Reihe von Stühlen (traditionell 5) werden in einem inneren Kreis angeordnet. Dies ist das Fishbowl („Goldfisch-Glas“).
- Die übrigen Stühle sind in konzentrischen Kreisen außerhalb des Fishbowls angeordnet. Einige Teilnehmer werden ausgewählt, um das Fischglas zu füllen, während der Rest der Gruppe auf den Stühlen außerhalb des Fischglases sitzt.
- In einem offenen Fischglas bleibt ein Stuhl leer. In einem geschlossenen Fishbowl sind alle Stühle besetzt.
- Der Moderator stellt das Thema vor und die Teilnehmer beginnen mit der Diskussion. Das Publikum außerhalb des Fishbowls hört der Diskussion zu.
Offenenes Fishbowl
In einem offenen Fishbowl kann jedes Mitglied des Publikums jederzeit den leeren Stuhl besetzen. Wenn dies geschieht, muss ein bereits anwesendes Mitglied freiwillig die innere Runde verlassen und einen Stuhl frei machen.
Die Diskussion wird fortgesetzt, wobei die Teilnehmer häufig das Fishbowl betreten und verlassen. Je nachdem, wie groß das Publikum ist, können viele Zuhörer einige Zeit im Fishbowl verbringen und sich an der Diskussion beteiligen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, wird das Fishbowl geschlossen und der Moderator fasst die Diskussion zusammen.
Geschlossenes Fishbowl
In einem geschlossenen Fishbowl sprechen die ersten Teilnehmer eine Zeit lang. Wenn die Zeit abgelaufen ist, verlassen sie das Fishbowl und eine neue Gruppe aus dem Publikum betritt das Fishbowl. Dies wird so lange fortgesetzt, bis viele Teilnehmer aus dem Publikum eine gewisse Zeit im Fischglas verbracht haben. Sobald die letzte Gruppe fertig ist, schließt der Moderator das Fishbowl und fasst die Diskussion zusammen.
Vorteile
Ein Vorteil eines Fishbowl-Gesprächs ist, dass es sich für große Gruppen eignet. Außerdem werden die Unterschiede zwischen den Sprechern und dem Publikum verringert. Offene Fishbowls werden oft als sehr demokratisch angesehen, da die Teilnahme an der Diskussion allen Mitgliedern jederzeit offen steht. Dies hat Fishbowls in partizipativen Gruppentreffen und Konferenzen beliebt gemacht.
Nachteile
Dies ist kein Forum, in dem sich introvertierte oder schüchterne Menschen gerne einbringen werden. Um sie einzubeziehen, ist es möglich, den Dialog in viel kleinere Gruppen aufzuteilen, damit sie sich bei der Diskussion eines Themas wohl fühlen. Ihre Meinung kann im Vorfeld durch eine Post-it-Sammelaktion oder durch eine Live-Abstimmung darüber eingeholt werden, wessen Meinung sie schätzen oder ersetzt haben möchten (durch nicht-technisches Armdrücken/Klatschen oder eine digitale Live-Abstimmungs-App).