Die Zeichensetzung (Interpunktion) dient dazu, das Geschriebene durch eine Reihe von grafischen Zeichen zu organisieren.
Inhalt
Funktion
Die Zeichensetzung hat drei Hauptfunktionen:
- Sie belebt den Text, indem sie Fakten der gesprochenen Sprache wie Intonation oder Pausen unterschiedlicher Länge anzeigt (prosodische Angaben).
- Sie markiert den Grad der Unterordnung zwischen den verschiedenen Elementen der Rede (syntaktische Beziehungen). Schließlich präzisiert sie die Bedeutung und definiert die logischen Verbindungen zwischen diesen Elementen (semantische Informationen).
- Sie soll das Verständnis des Textes erleichtern und ist ein wesentliches Element der schriftlichen Kommunikation.
Ein einziges Satzzeichen kann die Art eines Satzes verändern, indem es ihn zu einem Aussagesatz, einem Ausruf, einem Befehl oder einem Fragewort macht und so seine Bedeutung und die Art, wie er ausgesprochen wird, verändert.
Satzzeichen
Zu den wichtigsten Satzzeichen, die in westlichen Sprachen verwendet werden, gehören Pausenzeichen und Melodiezeichen.
- Pausenzeichen (in absteigender Reihenfolge der Dauer) sind:
- Punkt ( . ) - der der Zeichensetzung ihren Namen gab - beendet einen Satz.
- Semikolon ( ; ), markiert eine mittlere Pause, normalerweise geht ihm ein schmaler, untrennbarer Leerraum voraus (siehe länderspezifischer Gebrauch).
- Komma ( , ), markiert die schwächste Pause.
- Melodische Zeichen sind:
- das Fragezeichen ( ? ), normalerweise mit einem schmalen, untrennbaren Leerzeichen davor.
- das Ausrufezeichen ( ! ), dem immer ein schmaler, untrennbarer Leerraum vorangeht (vgl. Länderspezifischer Sprachgebrauch).
- Auslassungspunkte (...), die eigentlich nur ein einziges typografisches Zeichen sind (Alt + 0133 unter Windows), wird kein Leerzeichen vorangestellt.
- Doppelpunkt - eine typografische Bezeichnung, die als puristischer gilt als "die zwei Punkte" ( : ), vor dem ein unbegrenztes Leerzeichen oder, in der Schweiz, ein unbegrenztes dünnes Leerzeichen steht.
- Bindestriche, markieren eine mittlere Pause, Halbkader ( - ) und Kadrat ( — ), immer mit einem vorangehenden und nachfolgenden schmalen Leerzeichen.
- die (sogenannten französischen) öffnenden ( « ) und schließenden ( » ) Anführungszeichen, die von dem Ausdruck, den sie umschließen, durch ein untrennbares Leerzeichen (bzw. ein feines untrennbares Leerzeichen in der Schweiz) getrennt sind. Für ein Zitat in einem Zitat können doppelte englische Anführungszeichen “ ” (öffnend und schließend) oder in der Schweiz einfache Chevron-Anführungszeichen (' und ') eingefügt werden.
- öffnende ( und schließende ) runde Klammern, markieren eine mittlere Pause, schalten eine Präzisierung in den Satz ein ;
- öffnende [ und schließende ] eckige Klammern, werden häufig innerhalb von Klammern oder zusammen mit Auslassungspunkten verwendet.
Literatur
- Burckhard Garbe (Hrsg.): Texte zur Geschichte der deutschen Interpunktion und ihrer Reform 1462–1983. Olms, Hildesheim u. a. 1984, ISBN 3-487-07475-3 (Germanistische Linguistik 4–6/83).
- Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe. 6., aktualisierte Auflage. Francke, Tübingen 2008, ISBN 978-3-8252-1526-2 (UTB 1526 Linguistik).
- Karsten Rinas: Theorie der Punkte und Striche. Die Geschichte der deutschen Interpunktionslehre. Winter, Heidelberg 2017, ISBN 978-3-8253-6800-5.
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